Ein E-Bike kaufen? Allein ein Fahrrad für die eigenen Bedürfnisse perfekt auszuwählen ist schwierig und kompliziert genug. Wenn dann auch noch so Dinge, wie Akku und Motor hinzukommen, macht das die Kaufentscheidung nicht unbedingt einfacher. Deshalb stellen wir im Folgenden eine umfassende Übersicht bzw. Kaufberatung zusammen, wo du nachlesen kannst, welche Eigenschaften für welches Einsatzgebiet geeignet sind und welche Exemplare zu dir passen.
Motor
Beginnen wir doch beim Herzstück des Elektrofahrrades, denn was wäre schon so ein E-Bike ohne Elektroantrieb? Wenn du eine Entscheidung bezüglich des Motors treffen möchtest, hilft es, auf folgende Eigenschaften zu achten:
- Drehmoment (in Newtonmeter Nm angegeben)
- Leistung (in Watt W angegeben)
- Kraftunterstützung bis 25 km/h oder 45 km/h?
- Schiebe- und/oder Anfahrhilfe vorhanden?
- Fahrmodi (verschiedene Intensitäten der Kraftunterstützung)
- Position (Vorder-, Mittel-, oder Heckmotor)
Bei der Leistung gibt es üblicherweise nicht sehr viel Auswahlmöglichkeit, was auch gar nicht weiter schlimm ist. Die meisten handelsüblichen E-Fahrradmotoren arbeiten mit einer Wattzahl von 250, manche auch mit 350. Entscheidender ist das Drehmoment.
Drehmoment
Beim Drehmoment entscheidet sich maßgeblich für welche Strecken das Fahrrad geeignet ist. Motoren mit etwa 60 Nm Drehmoment sind besser auf ebenen Fahrbahnen, also in der Stadt für Stadt-, Trekking- oder Rennräder geeignet. Für steileres Gelände, also für Mountainbikes und Fullys braucht es schon Motoren, die 80 Nm aufwärts leisten, da das die Kraftübertragung gewährleistet und der Motor auch im Steilen besser anfahren kann.
25 km/h oder 45 km/h
Hierbei handelt es sich um die Entscheidung, ob das Elektrofahrrad bis 25 km/h oder bis 45 km/h Geschwindigkeit Kraftunterstützung leisten soll. Bei den allermeisten Modellen, die dir bei deiner Suche nach einem E-Bike über den Weg laufen werden, wird es sich um herkömmliche Pedelecs handeln, also jene, die nur bis 25 km/h Tretunterstützung leisten. Alles darüber hinaus macht aus dem Fahrrad ein S-Pedelec, das speziellen Richtlinien unterliegt.
Fahrmodi
Die Pedelecs verfügen üblicherweise über ein Display bzw. eine Steuereinheit, wo man aktuelle Fahrdaten erfahren, oder den Fahrmodus ändern kann. Die meisten Motoren können in 3 oder mehr Stufen gedrosselt werden. Das bedeutet, dass du jeweils einstellen kannst, wie viel Kraft der Antrieb tatsächlich beisteuern soll. Fährst du beispielsweise auf einem ebenen Stück der Strecke, kannst du den Antrieb nahezu ausschalten und er treibt nur so intensiv an, dass er das Zusatzgewicht des Antriebs kompensiert.
Position des Motors
Die Frage nach der Position des Motors stellt sich mittlerweile fast nicht mehr. Marktübergreifend hat sich bereits beinahe komplett der Mittelmotor, der direkt an den Pedalen angebracht ist, durchgesetzt. Er hat den Vorteil, dass er den Schwerpunkt des Rades tief und mittig hält. Die neueren unter den Nabenantrieben, die entweder vorne oder hinten angebracht werden, haben dafür den Vorteil, dass sie zumeist leichter sind.
Beim Akku wichtig: Kapazität und Bauart
Beim Akku sind vor allem die Wattstunden interessant. Das Spektrum liegt bei etwa 300-500 Wh. Je mehr der Wh, desto länger selbstverständlich die Reichweite. Mit etwa 400 Wh liegst du bereits in einem soliden, sehr zufriedenstellenden Bereich.
Weiters nicht zu vernachlässigen ist die Art des Akkus. Achte unbedingt darauf, einen Lithium-Ionen-Akku zu kaufen. Diese Akkuart hat keinen Memory-Effekt mehr. Sie merkt sich, vereinfacht ausgedrückt, nicht wie oft du den Akku auflädst, sondern zählt nur vollständige Ladezyklen. Das bedeutet, dass du den Akku gut und gerne auch mal schon bei halbem Akkustand aufladen kannst, ohne, dass eine ganze Ladung gezählt und der Akku damit verschlissen wird.
Unbedingt Scheibenbremsen!
Je schneller du unterwegs bist, desto besser müssen die Bremsen funktionieren. Eine Felgenbremse, die womöglich noch mit Seilzug funktioniert, ist bei einem E-Bike absolut falsch am Platz. Wir empfehlen beim Kauf eines elektrobetriebenen Fahrrads unbedingt darauf zu achten, dass das Modell mit hochwertigen Scheibenbremsen ausgestattet ist. Das Minimum an Sicherheit beim Bremsen bieten auf jeden Fall Hydraulikbremsen.
Reifen
Bei den Reifen kommt es ganz auf das Einsatzgebiet an. Je nachdem, ob du dich für ein elektronisches Stadtrad, ein Downhill-Fully, oder irgendetwas dazwischen entscheidest, sind in der Regel bereits die idealen Reifen verbaut, zumindest von der Grobstruktur her. Die Wahl hast du oft noch beim Durchmesser des Laufrades.
Besonders im Mountainbikesegment stellt sich vielfach diese Frage, wohingegen bei Stadträdern meistens auf die 28 Zoll-Variante zurückgegriffen wird. Als Faustregel gilt, dass du mehr Fahrstabilität erlangst, je größer der Durchmesser des Laufrades ist. Ob zwischen 27,5 Zoll und 29 Zoll aber so große Unterschiede bestehen, darüber kann gestritten werden.
Gangschaltung
Bei der Gangschaltung hast du eine ähnliche Auswahl, wie bei den herkömmlichen Fahrrädern. Allerdings besteht der Unterschied, dass du durch den Elektroantrieb gar nicht so viele Gänge benötigst, wie „früher“ ohne Antrieb, denn die Kraftübersetzung wird ohnehin durch den Motor unterstützt. So reichen bereits 11 Gänge selbst bei Mountainbikes aus.
Die Besonderheit, die Shimano, ein Hersteller u.a. für Gangschaltungen, anbietet, wollen wir dir auch nicht vorenthalten. Shimano ist nämlich (vorerst noch) der einzige Hersteller von Schaltungssystemen, der eine automatische Nabenschaltung anbietet. Diese funktioniert genauso, wie man sich das vorstellt: die Schaltung wählt je nach aktueller Krafteinwirkung bzw. nach aktuellem Kraftaufwand den optimalen Gang selbst.
Rahmen: Fahrrad mit tiefem Einstieg oder Diamantrahmen?
Der Rahmen richtet sich, wie die Reifen, nach dem Einsatzgebiet. Tiefeinsteiger sind vor allem im Stadtgebiet beliebt, da sie Komfort und Stabilität bieten. Diamantrahmen sind dagegen vor allem als Trekkingrahmen bekannt, die sowohl in der Stadt, als auch auf Radtouren in festem Gelände punkten. Die typischen Mountainbikerahmen sind etwas kleiner und wendiger konzipiert, sodass sie sich am Berg agiler bewegen können.
Ein E-Bike kaufen: E-City- oder E-MTB oder doch ein E-Rennrad?
Die wohl essenziellste Frage auf dem Weg, wenn du ein E-Bike kaufen möchtest ist wahrscheinlich die nach der Art des Gefährts. Je nach Verwendungszweck ergeben sich andere Rahmengeometrien, Reifendurchmesser, Reifenbreiten, Antriebstärken etc. Im Folgenden wollen wir in aller Kürze umreißen, worauf es bei den wichtigsten und gängigsten Arten von Pedelecs ankommt. Vielleicht kannst du, wenn du dir ein E-Bike kaufen möchtest dann folgende Frage besser beantworten: Welches E-Bike passt zu mir?

E-MTBs
MTB ist die Abkürzung für Mountainbikes und bezeichnet Räder, die speziell für das unwegsame und steile Gelände des Gebirges gemacht sind.
Besonders hier finden die Elektroantriebe rege Anwendung, da der Aufstieg bekanntermaßen nicht unbedingt der einfachste Abschnitt der Fahrstrecke ist. Willst du schlussendlich noch genug Kraft in den Beinen haben, um die Abfahrt zu stehen, bietet sich so eine Aufstiegshilfe durchaus an.
E-MTB zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Rahmen kurz, wendig und dynamisch konstruiert ist und dass ihre Reifen dicker und mit griffigerem Profil ausgestattet sind.
Der Antrieb eines solchen E-Bikes hat idealerweise eine hohe Anzahl an Nm und manche verfügen sogar über eine Energierückholvorrichtung, damit Energie, die beim Bergabfahren entsteht quasi in den Akku zurückfließen kann.
E-Fully
Wichtiges Merkmal der Mountainbikes ist auch die Federung. Während sogenannte Hardtails nur an der Gabel, also vorne, gefedert werden, verfügen ihre Pendants – die Fullys – über eine zusätzliche Federung am Hinterreifen. So bretterst du problemlos und schnell über Stock und Stein und wirst dabei nicht aus dem Sattel geworfen, da du immer Bodenhaftung behältst. Diese Federung kann auch in verschiedenem Maße intensiv oder eben weniger intensiv ausfallen.
E-Trekkingbike
Das Trekkingbike hat für gewöhnlich auch einen Diamantrahmen, gelegentlich auch einen Tiefeinsteigerrahmen, dieser ist aber weniger agil, sondern eher rigide und stabil gebaut. Eine feste Geometrie ist hier auch wichtig, da man auf den Touren eher Stabilität benötigt, als auf wendigen Bergstrecken.
Elektrotechnisch wünscht man sich von solchen Modellen zumeist eine hohe Reichweite, also eine hohe Wattstundenanzahl beim Akku auf vergleichsweise eher weniger Gewicht. Sie sind zum Teil dem Stadtrad auch sehr ähnlich, bzw. werden gerne als solches verwendet.
E-Citybike
Das Citybike zeichnet sich vor allem durch seinen hohen Komfortfaktor aus. Die gewichtsmäßig im Vergleich zu anderen oft schwereren Modelle, liegen stabil auf dem Radweg und haben durch meist eher größere Laufräder eine hohe Laufruhe, wenngleich es auch Modelle gibt, bei denen die Reifen überdurchschnittlich klein sind, was den Transport in U- oder Straßenbahn erleichtern soll.
Vom E-Citybike erwartet man sich nicht unbedingt die höchsten Leistungsspitzen des E-Bike-Marktes, sondern eher Funktionalität, Design und Komfort. Dies beinhaltet beispielsweise Platz für einen Fahrradkorb, um Einkäufe oder ähnliches zu transportieren, unauffällige E-Biketechnik und Konformität mit der Straßenverkehrsordnung. Gesetzeskonforme Ausstattung der Lichter, Reflektoren, etc. ist mit eines der wichtigsten Kriterien eines zufriedenstellenden E-Citybikes.
E-Rennrad
Zu guter Letzt soll noch kurz das elektrisch betriebene Rennrad erwähnt werden. Es ist vergleichsweise kurz erst im Gespräch und gefragt, denn die Verwendungszwecke eines Rennrades sind vielleicht nicht die ersten, die man mit einem Elektromotor ausstatten würde. Außerdem waren die Antriebseinheiten lange viel zu schwer und zu groß, um der filigranen Eleganz eines Rennrades gerecht zu werden.
Mit der Zeit haben sich aber wesentlich schmälere und doch leistungsstarke Motoren und Akkus entwickelt, die man nun problemlos in einem dünnen, leichten Rahmen verbauen kann. Wir sind gespannt, was wir vom E-Rennrad und seinen Herstellern in Zukunft noch alles erwarten können.
Ein E-Bike kaufen. Die besten E-Bikes im Test.
Wir sind immer darum bemüht, nur restlos zufriedenstellende Elektrofahrräder in unser Programm aufzunehmen. Dafür sehen wir uns jedes Jahr aufs Neue an, welche Modelle wir zukaufen und vermieten und weiterverkaufen werden. Nur auf Herz und Nieren geprüfte und beliebte Räder von vertrauenswürdigen Partnern kommen in unser Sortiment.
Jedes Jahr überraschen uns die E-Bike-Hersteller mit immer neuen Besonderheiten und technischen Kniffen. Da wird einmal ein Modell noch leichter, oder ein Motor noch leistungsfähiger.
Außerdem hat man sich auf dem Rennrad-Terrain in Sachen Elektronik einen Schritt weiter gewagt. Diese Sorte von Fahrrädern war bisher, wenn überhaupt, nur zaghaft von den E-Bike Herstellern ins Programm aufgenommen worden, da die Technik noch viel zu klobig für die Filigransten unter den Fahrrädern war. Mit der Größe und dem Gewicht von Motor und Akku schrumpften auch die Hemmungen, es einfach mal mit einem elektronisch betriebenen Rennrad zu versuchen.
Aus den ganzen technischen Neuerungen herausgeragt hat auch das bald serienmäßig umgesetzte Antiblockiersystem von Bosch. Was bei Autos bereits seit Jahren zur Standardausstattung gehört, wird nun auch beim E-Bike salonfähig gemacht. Was für mehr Sicherheit, besonders bei der zugegebenermaßen etwas gefährlicheren kraftbetriebenen Mobilität, sorgt, kann man nur als positiv befinden.
Ein E-Bike kaufen? Ev. gebraucht? Quick-Tipps
Wir als Anbieter von gebrauchten E-Bikes kommen natürlich auch nicht umhin, dir einige Tipps zu geben, wie du beim Kauf eines Elektrobikes aus zweiter Hand nicht in ein Fettnäpfchen tretest. Als genereller Tipp gilt, dass du dich über jedes Detail erkundigen solltest. Lass‘ nichts aus, was in irgendeiner Weise relevant sein könnte.
Willst du ein gebrauchtes E-Bike kaufen, dann stelle folgende Fragen:
Vor allem ist relevant, in welcher Form das Exemplar genutzt wurde: Wie viele Kilometer wurden gefahren? Wie abgenutzt ist der Akku? Gab es Unfälle mit diesem Rad? Mussten bereits Reparaturen vorgenommen werden? Erkundige dich vor allem auch danach, warum das Elektrorad verkauft wird. Der Rest der Fragen deckt sich eigentlich mit denen, die du dir auch bei einem Neukauf stellst.
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