E-Rennrad: Was das E-Bike als Rennrad besonders macht

Der E-Motor ist inzwischen auch im Rennrad-Sport angekommen: Bei immer mehr Veranstaltungen wird von privaten Hobbysportlern und auch von Profis ein E-Rennrad verwendet, um beste Ergebnisse zu erzielen. Diese neue Form verlangt dem Rad und auch dem Sportler einiges ab: Längere Strecken und mehr Ausdauer erfordern nicht nur ein angepasstes Training, sondern auch eine präzise und performante Technik. Was das E-Rennrad vom normalen Rennrad unterscheidet und was es so besonders macht, erklären wir in unserem Ratgeber.

E-Rennrad vs. andere E-Bikes

Die wichtigsten Eigenschaften eines Rennrads kannst du leicht erraten: Leichtigkeit und Schnelligkeit des Rades spielen dabei wohl die bedeutendsten Rollen. Beim E-Bike ist immer wieder das erhöhte Gewicht durch den Akku und den Motor ein Diskussionspunkt in Fachkreisen – so auch beim E-Rennrad. Ein leistungsstarker, aber leichter Motor und Akku sollen auf einem extraleichten und dünnen Rahmen Platz haben, um so das Beste für eine exzellente Geschwindigkeit herauszuholen. Ziemlich hohe Ansprüche an das E-Rennrad, oder?

Welche Unterschiede zwischen dem Rennrad mit E-Motor und dem herkömmlichen Rennrad vorkommen, haben wir hier für dich zusammengefasst:

  • Das E-Rennrad verfügt über einen Motor und einen Akku, der meist verdeckt im Rahmen oder dem Sattelrohr verbaut ist.
  • Das E-Rennrad ist um einiges schwerer als ein herkömmliches Rennrad, da können Unterschiede von bis zu 20 kg auftreten.
  • Höhere Geschwindigkeiten beanspruchen das verbaute Material im Rennrad mehr, das heißt, dass der Rahmen eines E-Rennrads meist stabiler und die Bremsen leistungsfähiger sind.
  • Herkömmliche Rennräder sind häufig aus einem ultraleichten Carbon-Rahmen gefertigt, während E-Rennräder nicht immer mit Carbon-Rahmen verfügbar sind, sondern einen schwereren Alurahmen haben.
  • E-Rennräder sollten mit Scheibenbremsen ausgerüstet sein, weil so die Bremswirkung verbessert wird. Felgenbremsen, wie beim herkömmlichen Rennfahrrädern eingebaut, könnten beim schweren E-Rennrad zu Unfällen führen.

Das E-Rennrad: Woher kommt es?

Das E-Rennrad ist ein guter Indikator für den technischen Fortschritt der letzten Jahre. Zuerst fanden klassische E-Bikes Einzug in den Fahrrad-Markt gefolgt von den E-Mountainbikes. Diese ermöglichen es dem Fahrer auch Offroad unterwegs zu sein. Wenn du bedenkst, dass in jedem Jahr zahlreiche Hersteller neue und immer bessere E-Bikes auf den Markt bringen, dann erstaunt die Entwicklung der E-Rennräder nicht:

Die ersten E-Rennräder eroberten in den 2011er und 2012-Jahren den Markt. Allerdings war damals der Bekanntheitsgrad noch sehr gering. Durch die noch nicht weit fortgeschrittenen technischen Aspekte konnte das E-Rennrad den Markt nicht erobern. Seit 2016 werden jährlich neue und präzisere Modelle von verschiedenen Herstellern produziert. Inzwischen gibt es zahlreiche Veranstaltungen mit E-Rennrädern, wenn es auch keine offiziellen Wettkämpfe sind. Aber wer weiß, vielleicht kommt das noch? Das Thema Doping würde dann auch den Motor der E-Rennräder betreffen – Stichwort Motor-Doping.

Für wen eignet sich ein E-Rennrad: Vor- und Nachteile vom E-Bike mit E-Motor

Wenn du dich fragst, für wen sich das Rennrad mit E-Motor eignet, wirst du geteilte Meinungen finden. Die einen sagen, das Fahren eines Rennrads muss eine körperliche Höchstform abverlangen und es darf deshalb nicht auf elektronische Hilfe zurückgegriffen werden.

Die anderen sind der Meinung, dass ein E-Rennrad für jene Rennradsportler – egal ob Hobby oder Profi – perfekt ist, die aus verschiedenen Gründen Probleme mit einem herkömmlichen Rennrad haben. Gründe können körperliche Probleme bzw. gesundheitliche Einschränkungen sein, die entweder vorübergehend oder langfristig sind.

Fans der E-Rennräder befürworten eine Anschaffung natürlich, die Pro-Argumente klingen vielversprechend:

  • längere Strecken bei weniger Anstrengung möglich
  • schwierige und steile Streckenabschnitte können gemeistert werden
  • individuelle Anpassung an den eigenen Trainingszustand unabhängig von der Route
  • das Fahren von Bergrouten wird erleichtert und man kann eine längere Strecke in derselben Zeit zurück legen

Technische Fortschritte führten dazu, dass das E-Rennrad im Jahr 2019 stärkere Motoren und größere Akkuleistungen verpasst bekam. 

Training kann optimiert werden: Tempotraining ebenso wie Ausdauertraining

Fairerweise müssen an dieser Stelle die Nachteile des E-Rennrads besprochen werden. Wie bei vielen Varianten von Sportgeräten, lassen sich diese auch bei Fahrrädern mit E-Motor finden:

  • höheres Gewicht
  • in der Anschaffung teurer
  • mehr Verschleißteile als beim herkömmlichen Rennrad durch Akku-Pflege und Motor
  • Die Reichweite kann im Vergleich zu einem E-Mountainbike geringer ausfallen, weil höhere Geschwindigkeiten gefahren werden und somit der Verbrauch drastisch steigt.

Viele Hobbysportler stellen sich die Frage, ob sie vielleicht nicht doch statt einem E-Rennrad ein E-Mountainbike kaufen sollen. Dieses kann vielseitig und auf sämtlichen Strecken verwendet werden. Auch kurvige Waldwege sind mit dem Mountainbike und seiner Bauweise gut befahrbar. Wenn du wirklich überlegst, dir ein E-Rennrad zu kaufen, dann empfehlen wir zuerst einen Ausflug mit einem geliehenen Modell, um genügend Rennrad-Erfahrung zu sammeln.

E-Bike als Rennrad und die rechtlichen Grundlagen

Beim Rennrad geht es grundsätzlich um Schnelligkeit. Genau da liegt der Krux bei den E-Rennrädern: Manche E-Rennräder unterstützen den Fahrer beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Man geht dabei immer von der technischen Geschwindigkeit aus und nicht von jener, die beispielsweise durch Bergabfahren erzielt wird. Die rechtlichen Grundlagen hängen also davon ab, in welche Klasse das E-Rennrad zugeordnet wird. Prinzipiell unterscheidet man in Deutschland zwei verschiedene:

  • Die S-Pedelecs unterstützten den Radfahrer beim Treten. Man darf keinen Radweg benutzen, ein Helm ist Pflicht und ein AM-Führerschein notwendig. Der Biker muss eine Versicherung abschließen und ein Kennzeichen am Rad anbringen.
  • E-Bikes unterstützen auf Knopfdruck, das heißt, dass der Motor dann unterstützend wirkt, wenn der Fahrer gerade nicht in die Pedale tritt. Mit dem Rennrad in dieser Klasse darf ein Radweg benutzt werden, wenn E-Bikes erlaubt sind und es nicht über 25km/h fährt. Versicherung, Helmpflicht und das Kennzeichen sind ebenso verpflichtend, wie auch das Einhalten der Promillegrenze.

Kurzum: Die höhere Geschwindigkeit, die auf den Straßen und Radwegen erzielt wird, führte zu einigen neuen Regeln in Österreich und Deutschland: Führerschein, Helmpflicht und die Pflichtversicherung.

Da E-Bikefahrer generell schneller unterwegs sind, als man es aus eigener Kraft könnte, ist das Unfallrisiko erhöht. Durch Fahrsicherheitstrainings und die Kenntnis der Regeln, kann das Risiko für Unfälle allerdings eingedämmt werden.

Rennrad mit E-Motor: Ein Ausblick in die Zukunft

Durch die technische Entwicklung wird das E-Rennrad der Zukunft immer leichter und schneller. Das heißt: ein höheres Tempo sowie leichte Akkus und Motoren bei gleichzeitiger Verbesserung der Kapazität und Leistung. E-Rennrad Carbon-Modelle erobern den Markt und neue Modell steuern bereits auf das Gewicht von ca. 10 Kilogramm zu. Eine höhere Reichweite erzielt man durch eine Optimierung der Akkuleistung. 200 Kilometer am Stück sind dann kein Problem mehr für die Technik.

Auch die Frage danach, ob E-Rennräder Teil eines offiziellen Wettkampfes sein werden, wird häufig gestellt. Kurz gesagt: Noch werden keine Motoren bei Rennen wie der Tour de France eingesetzt. Es gab in der Vergangenheit einige Diskussionen und Vorwürfe zur illegalen Verwendung von Mikromotoren. Die UCI setzte im Jahr 2010 sogar einen Scanner ein, um manipulierte Fahrräder aufzuspüren. Ob es einen offiziellen Rennstart für E-Rennräder geben wird? Wir sind gespannt!

 

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Titelbild © Dominik – stock.adobe.com

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