Was E-Bikes von regulären Fahrrädern unterscheidet, ist die Antriebsunterstützung durch einen verbauten Motor. Doch Motor ist nicht gleich Motor. An welcher Stelle des E-Bikes der Motor verbaut ist, hat einen maßgeblichen Einfluss auf das anschließende Fahrerlebnis. Unterschieden wird zwischen E-Bikes mit Front-, Heck- und Mittelmotor. In diesem Artikel erfährst du mehr über die verschiedenen Typen, Rahmenformen, Schaltungsarten und die Vor- und Nachteile, die ein E-Bike mit Mittelmotor mit sich bringt.
Was ist ein E-Bike mit Mittelmotor?
Der Mittelmotor ist der mittlerweile am häufigsten verbaute Antrieb für E-Bikes. Das Besondere an dieser Antriebsart ist, dass der Motor im Bereich des Tretlagers eingebaut wird und nicht wie die anderen Antriebsarten entweder im Front- oder Heckbereich des Fahrrads. Der Mittelmotor wird daher auch als Tretlagermotor bezeichnet und ist im Rahmen des E-Bikes integriert. Aufgrund dieser Positionierung profitieren alle Radtypen von der ausgewogenen Gewichtsverteilung, die durch den Mittelmotorantrieb realisiert werden kann. Das Fahrgefühl ist somit sehr natürlich, da Fahrer von den ausgewogenen Fahreigenschaften profitieren können.
Die verschiedenen Typen
Möchtest du dir ein E-Bike mit Mittelmotor zulegen, kannst du zwischen diversen Fahrradtypen wählen. Die beliebtesten Typen sind hierbei Elektro-Cityräder, Elektro-Mountainbikes und Elektro-Trekkingräder. Wir empfehlen dir, dich für das E-Bike zu entscheiden, das zu deinem Fahrstil sowie zu der geplanten Einsatzweise passt.
Elektro-Cityräder
Elektro-Cityräder sind besonders gut für Alltags- und Stadtfahrten geeignet. Der erste Grund dafür ist das erleichterte Auf- und Absteigen, bedingt durch die Tieflegung oder das komplette Weglassen des Oberrohrs im Rahmengestell. Der zweite Grund ist die erhöhte Lenkerposition, welche für eine angenehme Sitzposition sorgt. Durch den Mittelmotor und den dadurch bedingten zentralen Schwerpunkt haben Fahrende auch in der Stadt die ideale Kontrolle über das E-Bike. Darüber hinaus sind stabile Gepäckträger meist fester Bestandteil der Elektro-Cityräder.
Elektro-Mountainbikes
Elektro-Mountainbikes sind insbesondere für Fahrten in offenem Gelände gut geeignet, da die Reifen aufgrund des groben Profils auch auf unebenen Untergründen idealen Halt bieten. Durch die leichte Bauweise und die zusätzliche Unterstützung durch den Mittelmotor sind Elektro-Mountainbikes auch für Bergauffahrten der perfekte Begleiter. Je nach Einsatzgebiet ist es ratsam, sich zwischen Elektro-Fully, mit Federung an den Rädern, und Elektro-Hardtails, ohne Radfederung, zu entscheiden. Bei besonders unebenen Untergründen empfiehlt sich die Fully-Version, beim Fokus auf Ausdauerleistungen auf ebenen Untergründen hingegen die Hardtail-Variante.
Elektro-Trekkingräder
Elektro-Trekkingräder sind geeignet, um lange Strecken zurückzulegen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um Alltagstouren oder eher sportliche Touren handelt. Die Sitzposition ist ähnlich wie bei der Elektro-Mountainbike-Variante eher gestreckt, die Tauglichkeit für den Stadtverkehr jedoch wie bei den Elektro-Cityrädern durch passende Lichter und einen Gepäckträger sichergestellt.
Die verschiedenen Rahmen-Formen
Welche Rahmenform am besten zu dir passt, ist von deinen individuellen Bedürfnissen abhängig, denn die unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Formen äußern sich schlussendlich auch in Unterschieden in Stabilität und Fahrkomfort. Die Rahmenformen, zwischen denen du dich beim Kauf eines E-Bikes mit Mittelmotor entscheiden kannst, sind Diamantrahmen, Trapezrahmen, Komfortrahmen und Tiefeneinsteiger-Rahmen.
- Diamantrahmen bieten durch das parallel zum Boden verlaufende Oberrohr besonders viel Stabilität. Durch die Form sitzen Fahrende leicht nach vorne gebeugt, weshalb diese Rahmenvariante besonders gut für sportive Fahrten geeignet ist. Beim Auf- und Absteigen benötigt man etwas Schwung, um das Bein weitgenug übe das Oberrohr schwingen zu können.
- Auch Trapezrahmen sind besonders gut für sportive Fahrten geeignet, da sie nahezu die gleichen Eigenschaften wie Diamantrahmen aufweisen. Der einzige Unterschied ist, dass das Oberrohr bei Trapezrahmen in Richtung Sattel stärker nach unten geneigt ist, was den Auf- und Abstieg somit etwas erleichtert.
- Wie sich aus dem Namen bereits schließen lässt, bietet der Komfortrahmen besonders viel Komfort für Fahrende. Der Grund hierfür ist der U-förmige Rahmen, aufgrund dessen der Auf- und Abstieg besonders einfach ist. Auch die Sitzhaltung ist bei dieser Variante gerade, was die Form besonders für Kurztrips im Alltag gut geeignet macht.
- Tiefeneinsteiger-Rahmen ermöglichen einen einfachen Auf- und Abstieg, fast ohne das Bein anheben zu müssen. Möglich wird dies durch ein stark abgesenktes oder ganz weggelassenes Oberrohr. Diese Rahmenform ist somit besonders gut für Stadtfahrten geeignet, bei denen du in der Regel häufig auf- und absteigst.
Die verschiedenen Schaltungsarten
Neben E-Bike-Typ und Rahmenform ist auch die Auswahl der Schaltungsart ein relevanter Faktor, der in die Kaufentscheidung eines E-Bikes miteinbezogen werden sollte. Je nach Schaltung ist es bei E-Bikes mit Mittelmotor möglich, zwischen 3 bis hin zu 20 Gängen zu wechseln. Unterschieden wird zwischen Kettenschaltung und Nabenschaltung.
Kettenschaltung
Eine Kettenschaltung ist aufgrund der Steuerung über Zahnräder, Ritze und Umwerfer besonders präzise und ermöglicht es somit, aus einer hohen Anzahl an Gängen zu wählen. Die Kombination dieser Schaltart mit einem Mittelmotor ist insbesondere für sportlich anspruchsvolle Fahrten beispielsweise in den Bergen geeignet, da so die volle Kraft des Mittelmotors entfaltet werden kann. Allerdings erfordern Kettenschaltungen dafür häufig eine regelmäßige Pflege und Wartung.
Nabenschaltung
Nabenschaltungen sind nutzerfreundlicher als Kettenschaltungen, da sie nur mit einem geringen Wartungsaufwand verbunden sind und zwischen den Gängen sogar im Stand gewechselt werden kann. Es gibt Varianten, die auch komplett stufenlos schalten und für den Nutzer somit noch komfortabler sind. Das macht diese Form der Schaltung sowohl für Bergfahrten als auch für Alltagsfahrten besonders geeignet, jedoch nur dann, wenn die Fahrweise nicht so sportiv sein soll. Was man bei dieser Form der Schaltung beachten sollte, ist, dass sie bei sehr starken Mittelmotoren schnell an ihre technischen Grenzen kommt und Mittelmotoren in Kombination mit Nabenschaltungen daher häufig in ihrer Kraft reduziert sind.
Vor- und Nachteile eines E-Bikes mit Mittelmotor
Zu den größten Vorteilen von E-Bikes mit Mittelmotor zählt die komfortable Fahrt. Das Fahrgefühl ist mit dem Fahrgefühl auf einem regulären Fahrrad vergleichbar, nur mit dem Bonus der zusätzlichen Unterstützung durch den Motor. Darüber hinaus sorgt die Platzierung des Motors in der Mitte des E-Bikes für mehr Stabilität und somit auch für mehr Sicherheit beim Fahren. Besonders bei Kurven und Nässe rutschen die Räder von E-Bikes mit Mittelmotor nicht so leicht weg wie bei E-Bikes mit Front- oder Heckmotor. Ein weiterer Vorteil ist die direkte Kraftübertragung vom Motor auf die Fahrradkette. Auch das Bremsen über die Rücktrittbremse wird durch den Mittelmotor ermöglicht. Zudem gibt es bei dieser Antriebsvariante auch keine langen Kabelwege.
Der größte, dem gegenüberstehende Nachteil ist der Preis. E-Bikes mit Mittelmotor sind meist teurer als E-Bikes mit anderen Antriebsformen. Zudem wird die Kette durch die direkte Kraftübertragung stärker belastet, was dazu beitragen kann, dass Wartungsarbeiten schneller erforderlich werden. Zu beachten ist auch, dass Mittelmotoren unter hoher Belastung manchmal auch heiß werden können.
Comments are closed.