Was dich am E-Bike natürlicherweise am brennendsten interessiert, ist, wie weit du mit einer Akkuladung eigentlich kommst. Erfahrungsgemäß gehen die Herstellerangaben und die Realität zum Teil weit auseinander – um nicht zu sagen kilometerweit. Während die Produktbeschreibung bis zu 200 km verspricht, ist beim Radausflug plötzlich nach 50 km Schluss mit der E-Bike Reichweite.
Das kommt gar nicht mal so selten vor, denn die idealen Bedingungen, Laborbedingungen sozusagen, wie sie bei den Herstellertests herrschen, findest du im freien Gelände eher selten. Das ist aber gar nicht weiter schlimm, solange du weißt, welche Distanz du tatsächlich von einer Akkuladung erwarten kannst. Dafür musst du Dinge, wie Fahrgeschwindigkeit, Eigenleistung, Fahrmodus, Fahrgewicht, Geländeart u.v.m. berücksichtigen.
Welche Parameter genau bei der maximalen E-Bike Reichweite mitspielen erfährst du im folgenden Abschnitt.
Schnelltipps für bessere E-Bike Reichweite
#1 Höhere Akkuleistung
#2 Motor mit besserem Wirkungsgrad
#3 Gewicht reduzieren
#4 Tretunterstützung geringer wählen
#5 Wenn möglich Reifen mit geringer Bodenhaftung wählen
#6 Die Anfahrhäufigkeit reduzieren
#7 Möglichst wenig bremsen
Diesem Kurzüberblick folgt ein umfassender Beitrag zum Thema E-Bike Reichweite und wovon sie abhängig ist. Du erfährst hier, bei welchen Parametern du ungefähr wie viele Kilometer an Reichweite einbüßen musst und was passiert, wenn dein Akku tatsächlich an seine Leistungsgrenze stößt. Wir weisen darauf hin, dass viele der Einflüsse auf die Reichweite sich gegenseitig bedingen und in den seltensten Fällen isoliert betrachtet werden können. Im Endeffekt ist die potenzielle Reichweite eben doch ein Produkt aus vielen verschiedenen Umständen.
Technische Faktoren für eine größere E-Bike Reichweite
Zunächst kommt es natürlich darauf an, wie viel Saft in der Elektronik steckt und wie viel aus dem E-Rad per se herauszuholen ist. Dabei geht es um den Antrieb auf der einen und um Fahrradtyp und Reifenprofil auf der anderen Seite. Du wirst erstaunt sein, welche Kleinigkeiten die Reichweite um mehrere Kilometer verändern können.
100 km oder 200 km – der Einfluss des Akkus
Offensichtlichstes und wesentlichstes Kriterium ist selbstverständlich die Kapazität des Akkus selbst. Ob er nun 300, 400 oder 500 Wattstunden leistet, hat einen großen Einfluss darauf, wie weit du mit einer vollen Ladung kommst. Der Unterschied kann zum Teil sogar um die 50 km pro 100 Wh betragen. Die Akkukapazität bezeichnet quasi die Ausgangslage: so viel und so lange hält die Leistung. Diese Reichweite wird nunvon den verschiedensten Faktoren verkürzt oder verlängert.
Motortechnologie und Wirkungsgrad des Motors
Die Motortechnologie ist insofern für die Reichweite verantwortlich, als dass sie die vorhandene Energie mehr oder weniger gut umsetzt. Ausgefeilte Technik schafft es besonders gut, die vom Akku geleisteten Watt auch auf die Räder zu übertragen und je effizienter das passiert, desto mehr Kilometer können mit der vorhandenen Energie zurückgelegt werden. Dieser Parameter wird auch Wirkungsgrad genannt.
Fahrmodus bzw. Unterstützungsstufe
Einen Einfluss von bis zu 70 km hat der gewählte Fahrmodus. Mit den Modi kannst du bestimmen, in welchem Ausmaß dich der Antrieb beim Treten unterstützen soll. Wählst du eine geringe Tretunterstützung, müssen Akku und Motor weniger leisten und halten demnach länger. Solltest du also eine lange Strecke vor dir haben, oder es mit der Kapazität langsam knapp werden, bietet sich an, den Fahrmodus etwas moderater zu wählen und dafür mehr eigene Muskelkraft anzuwenden.

E-Biketyp
Vom Fahrradtyp hängt ab, wie du auf dem Sattel sitzt. Genaugenommen geht es dabei um die Aerodynamik. Bietest du selbst beim Fahren viel Angriffsfläche für die Luft ergibt sich durch den Luftwiderstand mehr Aufwand beim Treten und für den Antrieb. Vergleichst du ein Rennrad, auf dem du sehr tief sitzt, mit einem E-Citybike mit aufrechter Sitzposition, kommst du schnell mal auf eine Reichweitendifferenz von etwa 30 km. E-Mountainbikes, E-Trekkingbikes und auch E-Fullys haben wiederum andere Eigenschaften, welche sich auf die Reichweite auswirken.
Reifenprofil
Beim Reifenprofil kannst du zugegebenermaßen nicht viel herausholen. Selbst wenn Rennradreifen, bzw. generell schmale und möglichst profilarme Reifen die beste Performance versprechen, kannst du an einem Mountainbike eben keine solchen Reifen verbauen. Das wäre wohl bei weitem zu viel des Guten. Fahrradtyp und Reifenprofil hängen also unmittelbar voneinander ab. Als Faustregel gilt aber, wie gesagt, dass Reifen mit wenig Reibung am Boden die Akkukapazität am wenigsten beanspruchen, was in der Praxis in etwa 20 km ausmachen kann.
Weitere Faktoren mit Einfluss auf die maximale E-Bike Reichweite
Neben dem E-Bike selbst bestimmen noch viele andere Faktoren die mit einer Akkuladung maximal zu erreichende Distanz. Das betrifft zum Teil den Fahrer, zum Teil Umweltfaktoren, hauptsächlich die Streckeneigenschaften. Wie weit du auf welchem Untergrund, mit welchem Gesamtgewicht, mit welcher Geschwindigkeit kommst, klären wir nun. Zudem kannst du alle Faktoren auch in unseren Reichweiten-Rechner eingeben, der dir eine Einschätzung über die Reichweite deines E-Bikes liefert.
Gesamtgewicht inkl. Fahrer, Pedelec, Gepäck und Anhänger
Man kennt das aus diversen Situationen. Nehmen wir einmal an, du trägst einen schweren Rucksack. Wie viel schneller also ohne Rucksack geht dir die Puste aus? Genau gleich verhält es sich beim Elektrofahrrad. Wiegst du selbst über 100 kg, das Fahrrad 25 kg, der Gepäcksträger ist beladen oder du ziehst womöglich einen Anhänger, wird es mit den zu erreichenden Kilometern schon knapp.
Streckenart und Bodenbeschaffenheit
Ganze 50 km ziehen steile Anstiege und weiche Waldwege im Vergleich zu flachen Asphaltstrecken von der Reichweite ab. Daran solltest du denken, wenn du mit halbleerem Akku vorhast auf eine Mountainbiketour durch den Wald zu gehen. Wenn du Glück hast, schaffst du es, das E-MTB noch auf den Berg hinauf zu radeln, für die Abfahrt benötigst du ohnehin keinen Strom mehr.

Anfahrhäufigkeit
In der Stadt kommt es sehr häufig vor, dass man stehen bleiben muss. Stop-and-Go-Verkehr ist energiezehrend. Das weiß jeder, der beim Anfahren mit dem Auto einmal auf die Kraftstoffverbrauchsanzeige geschaut hat. An dieser Stelle kannst du glücklicherweise optimal Energie einsparen indem du vorrausschauend fährst und dich beispielsweise so langsam einer roten Ampel näherst, dass du idealerweise weder stehenbleiben noch abbremsen musst.
Geschwindigkeit: Maximale E-Bike Reichweite bei 45 km/h
Je nachdem, wie viel du selbst zur Geschwindigkeit beiträgst, schlägt ein Kilometer pro Stunde schneller auch ordentlich bezüglich des Energieverbrauchs zu Buche. Das kann bis zu 5 km pro km/h gehen. Anders ausgedrückt: wenn du 1 km/h schneller fährst, kommst du 5 km weniger weit mit einer Akkuladung.
Was tun bei leerem Akku?
Generell sei gesagt, dass du ohnehin den Akku nie ganz leeren solltest. Es ist zwar keine Katastrophe, wenn er gänzlich geleert wird, unbedingt förderlich ist es allerdings auch nicht. Am besten teilst du es dir so ein, dass du die Energie nur bis zu einer Ladung von 30-40% verbrauchst. Das trägt neben anderen Faktoren zur Gesamtlebensdauer des Akkus bei.
Sollte es aber dennoch mal dazu kommen, dass der Akku auf der Fahrt komplett leer wird, hast du im besten Fall ein E-Bike, das keinen Tretwiderstand besitzt und möglichst leicht ist. Dann fährt es sich nämlich ohne Unterstützung wie ein schweres Fahrrad, also ohne große Probleme, sofern die Distanz bis zur nächsten Ladestelle nicht allzu groß ist. Währenddessen sorgt das sogenannte Batteriemanagementsystem dafür, dass beim vollständigen Entladen der Akku keinen Schaden nimmt.
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