Der perfekte Reifendruck für dein E-Bike

Der perfekte Reifendruck für dein E-Bike ist eine heikle Sache. Es kommt auf eine Vielzahl von Faktoren an, die alle ein wenig an der idealen Baranzahl herumschrauben. Wenn du nicht den richtigen Druck triffst, leiden am Ende Material und Fahrkomfort an dem zu festen oder zu laschen Reifendruck. Der perfekte Reifendruck für dein E-Bike: wie du ihn in Erfahrung bringst, verrät folgender Beitrag.

Der perfekte Reifendruck für dein E-Bike sind wieviel Bar?

Für eine Schnelladjustierung unterwegs reicht prinzipiell auch die Angabe am Schlauch selbst. Am Rand über der Felge sind üblicherweise Minimal- und Maximalwerte bezüglich des Reifendrucks in Bar und Psi angegeben. Die Angabe reicht allerdings meistens über ein sehr großes Spektrum und bezeichnet eher absolute Unter- und Obergrenzen.

Ausschlaggebend für den perfekten Reifendruck für dein E-Bike bzw. die Höhe der Bar sind folgende Komponenten:

  • Fahrradart bzw. Nutzung und Gelände
  • Laufradgröße
  • Reifenbreite
  • Gewicht des Fahrers inkl. Rad und Gepäck 
  • Anhänger
  • Persönliche Vorlieben
  • Klimatische Gegebenheiten

In den nachfolgenden Abschnitten geben wir einen Überblick darüber, wie sich diese Komponenten auf den Reifendruck des E-Bikes auswirken und zeigen dir, wie viel Bar im Reifen das Optimum aus dem E-Bike herausholen. 

Fahrradart, Nutzung und Gelände

Beginnen wir mit dem Faktor Fahrradart. Daran koppelt sich nämlich die Nutzung und das befahrene Gelände, denn je nach Verwendungszweck wird schließlich auch das Rad ausgewählt. Zusätzlich bieten sich meistens je nach Art des E-Bikes auch verschiedene Arten von Reifen an. Diese seien in diesem Kapitel erstmal nicht explizit besprochen, wir gehen einfach davon aus, dass beispielsweise das Trekkingrad mit dafür typischen Reifen fährt.

Citybikes – der perfekte Reifendruck für dein E-Bike

Die Stadträder liegen in etwa im Mittelfeld, was die Höhe des Reifendrucks angeht. Als Hausnummer werden in etwa 3,5-5 bar genannt. Das sorgt dafür, dass du ein angenehmes Fahrgefühl hast, der Reifen etwas nachfedert und du trotzdem nicht zu viel Kraftverlust aufgrund zu hoher Oberflächenreibung hast. Genauer wird der Wert, wenn du noch die Reifenbreite und das Gewicht berücksichtigst.

Rennräder

Eine häufig gestellte Frage: Wie viel Bar muss in ein Rennrad? Die dünnen, schnellen Räder mit den besonders schmalen Reifen benötigen bei weitem den meisten Reifendruck, um die 9 bar. Da die schmalen Reifen nicht viel Fläche haben, würdest du mit einem schwachen Reifendruck relativ schnell mit der Felge am Asphalt aufsitzen. Außerdem – und das ist beim Rennrad wohl der wichtigste Grund – willst du  mit deinem Rennrad so viel Geschwindigkeit wie möglich herausholen. Ein geringer Rollwiderstand unterstützt dich dabei. 

Mountainbikes

Mountainbikes hingegen brauchen viel Kontakt zum Boden und hohe Traktion, sonst rutschen sie am unbefestigten Gebirgsboden aus. Ein perfekter Reifendruck für dein E-Bike von Pi mal Daumen 2 bar unterstützt das ausgeprägte Profil dabei. Besonders beim Mountainbike wichtig zu wissen ist auch, dass du bei Reifen mit Schlauch um etwa 0,2 bar mehr Druck geben solltest wie bei Tubeless-Reifen.

Trekkingräder

Bei Trekkingrädern ist die Wahl des Reifendrucks wohl am heikelsten, schließlich ist es prinzipiell dafür gemacht, bzw. wird dafür verwendet, möglichst viele verschiedenartige Terrains und unterschiedliche Situationen abzudecken. Demnach wird auch die Wahl des Reifendrucks eher eine Kompromisswahl sein.

Eine gute Richtlinie liegt – je nach Gewicht – bei etwa 4 bar, wobei in den Hinterreifen auf langen Touren mehr Druck gepumpt werden kann, sofern auf dem Gepäcksträger zusätzliches Gewicht lastet.

Besonders wichtig beim E-Bike:

Speziell beim Elektrofahrrad ist es interessant, den richtigen Reifendruck zu finden, denn dieser beeinflusst den Kraftaufwand. Optimale Einstellungen sorgen also dafür, dass der Akku geschont wird und sich in weiterer Folge die Reichweite des E-Bikes erhöht.

 

E-Bike Reifendruck

Optimaler Reifendruck für unterschiedliche Laufradgrößen 

Vielleicht zur großen Überraschung einiger: 

Der Durchmesser des Reifens spielt absolut keine Rolle für die Wahl des Reifendrucks. Tatsächlich täuscht wahrscheinlich der Umstand, dass sich die Reifenbreite zum Teil an den Durchmesser des Reifens anpasst, darüber hinweg. 

Fakt ist: in einen Reifen mit 26 Zoll pumpt man genauso viel Luftdruck, wie in die Reifen des E-Bikes mit 28 Zoll. Vorausgesetzt, sie weisen dieselbe Breite auf. Es geht dabei also ausschließlich um die Breite deines Reifens, und nicht um den Durchmesser. 

Andere Reifenbreite = anderer Luftdruck im Fahrradreifen – der perfekte Reifendruck für dein E-Bike:

Reifenbreite Druck
25 mm 7 bar
28 mm 6,5 bar
32 mm 5,5 bar
37 mm 5 bar
40 mm 4,5 bar
47 mm 4 bar
50 mm 4 bar
55 mm 3 bar
60 mm 3 bar

Kleiner Exkurs: Die physikalische Einheit Druck ergibt sich aus Kraft geteilt durch Fläche. Kehrst du die Formel um, ergibt sich die Krafteinwirkung als Produkt von Fläche und Druck. Wenn also wenig Fläche vorhanden ist, muss umso mehr Druck ausgeübt werden, um dieselbe Krafteinwirkung zu erzielen. Das ist das, was bei den Reifenbreiten passiert. Durch die geringe Fläche der dünnen Reifen, musst du mehr Druck geben, damit sie dieselbe Kraft nach außen ausüben.

Und weil einfach einfacher ist als kompliziert, stellen wir eine Übersichtstabelle zur Verfügung in der ungefähre bar-Richtwerte den Reifenbreiten gegenübergestellt sind.

Werte sind an einem Körpergewicht von etwa 85 kg bemessen.

Fahrergewicht und Gepäck

Weiteres entscheidendes Moment ist das Gewicht, das das E-Bike tragen muss. Das betrifft also das Körpergewicht des Fahrers und das Gewicht eventuellen Gepäcks. Als Faustregel gilt, dass pro kg die Anzahl der bar um etwa 1 % erhöht werden sollte. Wenn du also regelmäßig Gegenstände auf dem Gepäcksträger transportierst, kannst du besonders in die Hinterreifen etwas mehr Luft einfüllen.

Auswirkungen des Reifendrucks auf das Fahrgefühl

Nicht zuletzt geht es beim Reifendruck auch um das persönliche Fahrgefühl. Da das Ganze schon kompliziert genug ist, findest du im Folgenden eine praktische Zusammenstellung von Effekten, die vom Reifendruck erzielt werden können und ob du ihn dafür nun senken oder anheben muss. Verlass dich dabei einfach auf dein Fahrgefühl! 

Der Reifen soll etwas mehr federn.
Die Reibung am Untergrund und somit der Rollwiderstand und Kraftaufwand sollen gesenkt werden.
Die Reibung am Untergrund und somit die Traktion sollen erhöht werden.
Die Stabilität in Querlagen und Kurven soll erhöht und das „Schwimmen“ vermieden werden.
Der Druck auf die Felgen ist zu hoch.

↓ = Druck senken, ↑ = Druck anheben

Klimatische Gegebenheiten

Einen kleinen Unterschied machen zuletzt auch noch die klimatischen Gegebenheiten. Sinken die Temperaturen beispielsweise unter 5°C, ist ein Punkt erreicht, an dem die Luft im Reifen so viel Volumen verloren hat, dass Probleme beim Fahren verursacht werden. Auch bei nassen und somit glatten Fahrbahnen ist es vor allem bei Rennrädern von Vorteil den Luftdruck etwas niedriger zu halten, da du so mehr Kontakt zum Boden erlangt.

Fazit: Um den richtigen Reifendruck bei deinem E-Bike zu erzielen, solltest du dich für die erste Orientierung an die Empfehlungen der Reifen-Art und E-Bike-Art halten. Erst dann kommen die Komponenten Laufradgröße, Reifenbreite, Gewicht und Klima hinzu – es handelt sich sozusagen um das „Feintuning“ des Reifendrucks. Im Zweifelsfall einfach auf das eigene Fahrgefühl verlassen! 

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