Berechnung der E-Bike Reichweite
Die E-Bike Reichweite hängt von mehreren Faktoren ab und wird zusätzlich von sich ändernden Einflüssen während der Fahrt beeinflusst. Die Steigung, der Untergrund und auch das Wetter müssen für eine genaue Berechnung der Reichweite berücksichtigt werden.
Aufgrund der
Vielzahl an Einflussfaktoren kann die Reichweite nie zu 100% richtig vorhergesagt werden. Um eine gute Einschätzung zu erhalten, wie weit ein E-Bike in einem bestimmten Fahrmodus kommt, ist der Reichweitenrechner jedoch ideal. Egal ob es sich um ein
E-Mountainbike, ein
E-Fully, ein
E-Citybike oder ein
E-Trekkingbike handelt -
Je präziser die eingegebenen Daten sind, umso genauer stimmt die berechnete mit der tatsächlichen Reichweite überein.
Im Folgenden werden die einzelnen Parameter erläutert, die für die Berechnung der Reichweite benötigt werden. Dabei wird grundsätzlich in drei Einflusskategorien unterschieden: der/die E-Bike FahrerIn, die Ausstattung des E-Bikes und die entsprechenden Umwelteinflüsse.
Bei dem/der E-Bike FahrerIn wird das gesamte Fahrgewicht, der Fahrmodus, die Geschwindigkeit und die Trittfrequenz berücksichtigt. Bei der Ausstattung des E-Bikes spielt hingegen der Antrieb, der Akku, der Rad-Typ sowie das Reifenprofil und die Schaltung eine relevante Rolle.
Die Umwelteinflüsse beziehen sich anschließend auf die Geländeart, den Untergrund, die Windbedingungen und die Jahreszeit, in der man mit dem E-Bike unterwegs ist. Auch die Anfahrhäufigkeit wird bei der Berechnung der Reichweite berücksichtigt. Da beim Anfahren mehr Motorleistung, sprich mehr Energie benötigt wird, reduziert sich dementsprechend die Reichweite.
Der Einfluss des/der E-Bike Fahrers/Fahrerin auf die Reichweite
Betrachtet wird zuerst der Faktor E-BikerIn. Diese/r wird anhand des Fahrgewichts, der Trittfrequenz, dem Fahrmodus sowie der Geschwindigkeit bei der Berechnung der Reichweite miteinbezogen.
Fahrgewicht
Für das Fahrgewicht muss das eigene Körpergewicht mit dem Gewicht des Fahrrads und des Gepäcks addiert werden. Das Gewicht des E-Bikes ist in den Herstellerangaben des jeweiligen E-Bike Modells ausgewiesen. Das Fahrgewicht hat eine bedeutende Auswirkung auf die E-Bike Reichweite. Je höher das gesamte Fahrgewicht ist, umso mehr Unterstützungsleistung muss der Motor aufbringen, um eine bestimmte Geschwindigkeit zu erreichen.
Trittfrequenz
Bei der Findung der optimalen Trittfrequenz muss die individuelle Fitness des Fahrers beachtet werden. Am besten ist eine Trittfrequenz, die gleichmäßig gehalten werden kann, um die geringste Belastung des Herz-Kreislauf-Systems und der Gelenke sicherzustellen.
Als Richtwert gelten 70 bis 80 Umdrehungen pro Minute. Hierbei wird zudem hinzugezogen, dass die Effektivität des Motors optimal genutzt wird. Bei gleichmäßigen Kurbelumdrehungen, um die 70-80 Umdrehungen pro Minute, kann die eingesetzte Leistung möglichst verlustfrei an den Motor weitergegeben werden. Die Trittfrequenz nimmt damit einen nicht zu vernachlässigen Einfluss auf die Motor- und Akkunutzung und dadurch auch auf die Reichweite.
Vorausschauendes Fahren ist im Hinblick auf die Trittfrequenz und der Schonung von Motor und Kette vor allem beim Bergauffahren wichtig. Denn bergauf sollte die Trittfrequenz nicht plötzlich geringer und der Kraftaufwand höher werden. Am besten ist es bereits vor dem Anstieg herunterzuschalten, gleichermaßen wie bei einer Bergauffahrt mit dem Auto.
Wird während dem Herauffahren geschalten, sollte darauf geachtet werden, dass dies nicht unter Last geschieht. Sprich in dem Moment, indem geschalten wird, sollte nicht mit voller Kraft in die Pedale getreten werden.
Denn beim E-Bike wirkt nicht nur die eigene Kraft, sondern auch die eines leistungsstarken Motors auf die Kette und das Antriebswerk. Das Schalten unter Last wirkt sich durch die hohe Krafteinwirkung besonders beim E-Bike negativ auf Verschleißteile aus. Dies kann sogar zum Reißen der Kette führen.
Fahrmodus & Geschwindigkeit
Je stärker die Unterstützungsleistung des Motors gewählt wird, umso mehr Energie wird benötigt. Und desto mehr Energie aufgewendet wird, umso geringer ist die Reichweite des E-Bikes mit einer vollständigen Akkuladung. Genauso verhält es sich bei der gefahrenen Geschwindigkeit. Bei einer höheren Geschwindigkeit ist die Motorleistung sowie der Energieverbrauch höher und die Reichweite dementsprechend geringer als bei einer langsameren Geschwindigkeit.
Den Einfluss der Ausstattung des E-Bikes auf die Reichweite
Die Komponenten eines E-Bikes besitzen einen großen Hebel, wenn es um die Reichweite eines E-Bikes geht. Welcher Akku ist verbaut und wie leistungsstark ist der Motor? Fragen, die neben dem Rad-Typ, dem Reifenprofil und der Schaltung die Reichweite eines E-Bikes wesentlich beeinflussen.
Akku und Antrieb
Den größten Einfluss auf die Reichweite eines E-Bikes haben der verbaute Antrieb und der Akku. Die Akkugröße und der Akkuverbrauch des Antriebs sind entscheidende Einflüsse für die Reichweite des E-Bikes.
Beim Antrieb wird zwischen Mittelmotor, Hinterrad-Motor und Frontantrieb unterschieden. Die meisten E-Bikes sind mit den bewährten Mittelmotoren und Akkus von des Herstellers Bosch (Bosch eBike Systems) ausgestattet. Mehr über die Kapazitätsunterschiede der Bosch Akkus kann in unserem Blogbeitrag „Alle Bosch Akkus im Vergleich“ nachgelesen werden.
Radtyp & Reifenprofil
Ob
E-Mountainbike,
E-Fully,
E-Trekkingbike oder
E-Citybike, jeder E-Bike Typ ist in seiner Bauweise unterschiedlich. Vor allem E-Mountainbikes und E-Fullys, die mit breiten Reifen und einem guten Profil ausgestattet sind, haben
auf der Straße einen höheren Widerstand. Dadurch verbrauchen sie beim Fahren oft mehr Energie als ein E-Citybike. Die Angabe des Rad-Typs und des Reifenprofils ist für die Berechnung der Reichweite somit sehr wichtig.
Schaltung
Bei E-Bike
Schaltungen wird zwischen Kettenschaltung und Nabenschaltung unterschieden. Eine Nabenschaltung ist deutlich wartungsärmer und leicht in der Handhabung. Für E-Citybikes, die überwiegend in der Stadt genutzt werden, sind daher Nabenschaltungen ausreichend und mit weniger Aufwand verbunden.
Für das Gelände hingegen wird eine Kettenschaltung empfohlen, da diese eine höhere Übersetzung vorweist und auch große Krafteinwirkungen gut aushält. Beim Wechsel von einer Kettenschaltung auf eine Nabenschaltung verringert sich die E-Bike Reichweite nur gering. Obwohl die Art der Schaltung die Reichweite nicht allzu sehr beeinflusst, sollte für ein optimales Ergebnis der Schaltungstyp in jedem Fall angegeben werden.
Umwelteinflüsse beeinflussen die Reichweite bedeutend
Zuletzt können im Reichweiten-Assistent noch die Umwelteinflüsse angegeben werden, um die Reichweite des E-Bikes so realitätsgetreu wie möglich zu errechnen.
Geländeart & Untergrund
Große Unterschiede in der Reichweite von E-Bikes können durch das befahrene Gelände auftreten. Im Gebirge, bei steilen Berganstiegen und unebenem Untergrund muss das E-Bike einiges an Leistung aufbringen.
Für diese Strecken sind E-Mountainbikes mit einem leistungsstarken Motor zwar ideal geeignet, der Energieverbrauch ist jedoch deutlich höher als auf einer ebenen Straße. Gerade bei langen Touren bergauf, die meist mit einer höheren Unterstützungsstufe gefahren werden, benötigen E-Bikes deutlich mehr an Leistung. Dadurch ist auch der Akkuverbrauch erhöht.
Windbedingungen & Jahreszeit
Auch das Wetter selbst hat einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Reichweite eines E-Bikes. Bei starkem Wind muss der Motor deutlich mehr Leistung erbringen, um die gleiche Geschwindigkeit zu halten wie bei windstillen Bedingungen. Und auch Kälte wirkt sich aufgrund der Lithium‐Ionen‐Akkus eines E-Bikes negativ auf die Reichweite aus. Die Lithium‐Ionen‐Akkus sind anfällig für Kälte und entladen sich bei kalten Temperaturen deutlich schneller.
Dementsprechend fällt auch die Reichweite der E-Bikes zu kalten Jahreszeiten deutlich geringer aus. Wird der Akku im Frühjahr, bei gewohnten Temperaturen genutzt, so erhöht sich auch die Reichweite wieder im Vergleich zum Winter.